|
artist collective |
contact |
links |
people |
projects |
shop |
die scheinbar simpelsten erkenntnisse sind oft die nachhaltigsten: dem eigenen körper entkommt im leben keiner. fragt sich also nur, wie jede/r sich sein menschsein ganzheitlich einrichten kann oder darf. der mensch sei das maß aller dinge. dieser satz geistert wie eine unverrückbare "wahrheit" über unserer kultur, stellt aber eine ungeheuerliche anmaßung dar. genauso wenig wie es einen "idealtypus" gibt, gibt es einen "normtypus". wir alle gehören zu irgendeiner minderheit und weichen gegenüber dem durchschnitt in manchen eigenschaften ab. ja selbst jene, die dem standard scheinbar in allem entsprechen, sind schon deshalb eine minderheit, weil es nicht viele von ihnen geben kann. für jede einzelne dieser minderheiten stellt sich lediglich eine frage: wie sehr kommt die mehrheit ihren bedürfnissen nach? wie sehr gleichen sich soziale errungenschaften an die variabilität der menschen an?
die diskriminierung "behinderter" menschen durchzieht die geschichte wie ein roter faden, polemisch könnte man ihn auch als fallstrick bezeichnen, und demonstriert, dass der mensch in dieser hinsicht des menschen größter feind ist. der mensch als unmaß aller dinge und gegebenheiten. behinderung ist also nicht zuletzt ein soziales konstrukt. erst wo die gemeinschaft die variabilität und vielfalt als anlass für diskriminierung sieht, wird sie zur behinderung. wo sie hingegen alles tut, um ihre entfaltung zu ermöglichen wird jede ungleichheit zur herausforderung.
|
powered by mur.at |